
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Nach schlimmen Ereignissen gerät bei manchen Menschen das Leben aus den Fugen. Eine spezialisierte Therapie kann helfen, mit den Folgen des Traumas umzugehen.
Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann nach traumatischen Erlebnissen auftreten und zu einem hohen und anhaltenden Leidensdruck führen. Wenn Betroffene in Folge eines belastenden Ereignisses problematische Verhaltensmuster entwickeln, die auch das Sozial- und Berufsleben beeinträchtigen, sprechen Expert*innen von einer komplexen PTBS.
Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung
Typische Symptome einer PTBS sind, dass der oder die Betroffene
- sich wiederholt an das Trauma erinnert und sogenannte Flashbacks erlebt – eindringliche, sich aufdrängende Erinnerungen und Alpträume,
- Situationen meidet, die für ihn mit dem traumatischen Ereignis in Beziehung stehen,
- sich nicht an einzelne ganze Aspekte von dem traumatischen Ereignis erinnern kann und
- eine ständige Übererregung zeigt, etwa als Folge einer zunehmenden psychischen Sensibilität.
Zusätzliche Symptome bei einer komplexen PTBS sind etwa
- Störungen der Gefühlsregulation
- Bewusstseinsveränderungen
- eine gestörte Selbst- und Emotionswahrnehmung
- eine gestörte Wahrnehmung der Täterin/des Täters
- Beziehungsprobleme
- Veränderung des Wertesystems, etwa wenn vormals religiöse Betroffene ihren Glauben verlieren
Dazu kommen oft begleitende Störungen und Beschwerden wie
- eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung
- eine schwere Depression
- Dissoziative Störungen – wenn Erinnerungen oder ganze Persönlichkeitsanteile "abgespalten" werden
- Schmerzstörungen
- Angststörungen
- Substanzmissbrauch
- Essstörungen
- Zwangsstörungen
Diagnostik einer Posttraumatischen Belastungsstörung
Am Anfang der Therapie einer Posttraumatischen Behandlungsstörung steht eine umfassende Diagnostik. Dabei gehen wir leitliniengerecht und multimodal vor, berücksichtigen also verschiedene körperliche und psychische Aspekte.
Zur Diagnosestellung gehören
- ein psychosomatisch-psychiatrisches Anamnesegespräch
- psychometrische Testverfahren
- klinisch körperliche Untersuchung
- klinisch apparative Untersuchungen
- Stressdiagnostik
- bei Bedarf konsiliarische Untersuchungen
Wie wir eine Posttraumatische Belastungsstörung behandeln
Im MEDICLIN Traumazentrum Durbach behandeln wir insbesondere Menschen mit schweren Posttraumatischen Belastungsstörungen.
Grundlage der Therapie sind die Empfehlungen zur stationären Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung und den grundsätzlichen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT).
Die Behandlung ist individuell auf jede Patientin/jeden Patienten zugeschnitten und beschränkt sich nicht auf die Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Trauma. Wir berücksichtigen und behandeln auch Begleiterkrankungen, die in manchen Fällen im Zusammenhang mit der Posttraumatischen Belastungsstörung auftreten. Das können wie Zwangsstörungen sein, Schmerzstörungen sowie Suchterkrankungen und Missbrauch von Tabletten, Alkohol und anderen Substanzen.
Ein wichtiges Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern. Wir unterstützen die Betroffenen dabei, Probleme zu reduzieren und besser im Alltag zurechtzukommen.
Dazu setzen wir verschiedene verhaltenstherapeutische Methoden ein. Eine wichtige Rolle spielt dabei die sogenannte Exposition: Therapeutisch unterstützt, setzt sich die Patientin/der Patient bewusst der belastenden Situation aus und lernt, diese zu bewältigen.
Neben Einzeltherapien schulen wie die Patient*innen in Gruppensitzungen im Umgang mit der Posttraumatischen Belastungsstörung und deren Folgen.
Ergänzende Behandlungsbausteine sind unter anderem
- Soziales Kompetenztraining,
- Schulungen zu Achtsamkeit und Entspannungstechniken,
- Kunst- und Körpertherapie.
Erfahren Sie mehr über die Therapie im MEDICLIN Traumazentrum Durbach.